Als in Europa die Pest ausbrach, sollten Juden schuld sein. Bauern, Handwerker und Bürger mordeten zahllose jüdische Mitmenschen. Heute ist bekannt, was ein Virus ist. Doch macht das Wissen auch in der Coronakrise immun gegen Verschwörungstheorien? Die aktuellen Berichte sprechen eine andere Sprache.
Seit der Antike war Europa von der Pest verschont geblieben. Als die Krankheit sich 1348 von der Hafenstadt Marseille auf dem ganzen europäischen Kontinent ausbreitete, konnten sich die Menschen das massenhafte Sterben nicht erklären. Da weder Ärzte noch Wissenschaftler die Ursache für die Verbreitung der Epidemie kannten, wurde eine Erklärung konstruiert, die sich gut in das kollektive Bewusstsein der europäischen Gesellschaften jener Zeit einfügte: Die Juden sollten Schuld sein. Ihnen warf man vor, die Brunnen zu vergiften. Wer genau die Vorwürfe unters Volk brachte, lässt sich heute schwer sagen. Wieder erinnert es an die heutige Zeit. Daher ist es sinnvoll seinen gesunden Menschenverstand zu nutzen, nachzudenken bevor eine feste Meinung gebildet wird und dann erst handeln.
Nur im Zusammenhalt und der Gemeinschaft sind Kriesensituationen zu bewältigen.