……Auszug aus einem Interview mit Reinhold Würth:
Wir haben ein unglaublich solides Unternehmen mit einer sehr geringen Fluktuation – unter 5 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr. Das heißt: Die Mitarbeitende fühlen sich bei uns wohl. Nie habe ich etwas verlangt, das ich nicht selbst bereit wäre, zu tun. Für mich ist Arroganz die ekelhafteste Eigenschaft, die ein Unternehmer haben kann. Ich habe das selbst oft erlebt. Meistens steckt dahinter kein böser Wille. Ganz im Gegenteil: Menschen wachsen mit ihren Aufgaben, bekommen eine Beförderung, haben Erfolg und werden dann oft unbemerkt überheblich. Es geschieht auch aus Unsicherheit, dass sie sich dann auf ihre Macht stützen, sie andere spüren lassen. Arroganz ist wie das Blut für einen Jagdhund, der eine Spur aufnimmt. Der vergisst alles andere abseits der Spur. Menschen sind so tief mit einer Aufgabe beschäftigt und merken gar nicht, wie sich ihre Ausdrucksweise verändert. Das sehe ich heute als
meine große Aufgabe an, die Arroganz vom Unternehmen fernzuhalten. Deshalb führe ich manches Vier-Augen-Gespräch mit einer Führungskraft, um sie auf den Boden der Mitmenschlichkeit zurückzuholen.
Reinhold Würth ist einer der reichsten Menschen Deutschlands. Der Milliardär verdient mit Schrauben ein Vermögen. Den Bezug zur Realität verliert er dennoch nicht.
Wir können uns zwar nicht mit Hr. Würth und seiner Betriebsgröße messen, die Einstellung jedoch nehmen wir an und bemühen uns, dieser Größe gerecht zu werden.